
Beratung, Begleitung und Entwicklung alterssensibler und partizipativer Quartiersentwicklung für kleinere Städte und Gemeinden in Kooperation mit dem Gemeindetag Baden-Württemberg, ausgeführt durch das Gemeindenetzwerk BE am Institut für angewandte Sozialwissenschaften Stuttgart.
Externen Link zur Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam. Gestalten.“
Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg
Martin Ruoff, Leiter Referat 36 ‚Quartiersentwicklung‘
Gemeindetag Baden-Württemberg, Steffen Jäger (Präsident des Gemeindetags) und Bettina Stäb (Referentin)
Nicole Saile, Sozialpädagogin (M. A.),
Anja Feyhl,
Claudia Peschen
01.04.2021 – 31.12.2023
Beratung und Begleitung
• Qualitative und quantitative
Erhebung im Kompetenznetzwerk
• Projektaustausch im Rahmen des
Kompetenznetzwerks im Sinne von
Fokusgruppen
• Analyse kommunaler Prozesse
• Individuelle Konzept- und
Strategieentwicklung in
ausgewählten Kommunen
Im Rahmen der Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten“ ist die Fachberatung für kommunale Vertreter*innen und Verantwortungsträger*innen ein wesentlicher Bestandteil.
Im Oktober 2017 wurden 53 innovative Quartierskonzepte von Städten und Gemeinden im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ prämiert. Die Fachberatung Bürgerschaftliches Engagement war beteiligt, diese Städte und Gemeinden in der Antragsphase zu unterstützen, zu begleiten und zu beraten. Als weiterer Schritt wurde im Rahmen der Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ des Ministeriums für Soziales und Integration (2018 bis 2020) in Anbindung an die Kommunalen Landesverbände eine Beratungs- und Anlaufstelle eingerichtet, an die sich die baden württembergischen Kommunen mit allen Fragen zu den vielfältigen Handlungsfeldern der Quartiersentwicklung wenden können. Für den Gemeindetag übernimmt die „Fachberatung Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement“ die Beratung zur Quartiersentwicklung. Die bestehenden und bewährten Strukturen des Gemeindenetzwerks Bürgerschaftliches Engagement bieten eine wichtige Grundlage, die der kommunalen Nachfrage nach Begleitung und Beratung nachkommt.
Viele Interventionen, Maßnahmen und Unterstützung der Quartiersentwicklung orientieren sich an Wissensbeständen, die aus städtisch bis großstädtischen Prozessen gewonnen wurden (vgl. Programm soziale Stadt). Die Übertragung von Modellen und die Verfolgung einer einheitlich stringenten Herangehensweise in der Beratung zur Quartiersentwicklung birgt mehrere Gefahren.
Die zentrale Frage der Unterschiedlichkeit ländlicher Räume kommt darin zu wenig zum Tragen. Kleinere Kommunen sind in gleichen Frage- und Themenstellungen nicht miteinander vergleichbar. Sie ‚ticken‘ auf Grund ihrer Komplexität und Verflochtenheit der Situationen unterschiedlich. So stellen sich etwa Fragen, wie ökonomische, technologische und soziale Prozesse wie bspw. die Digitalisierung oder Solidarisierungsbewegungen aus Notsituationen (Covid-19 Pandemie oder die Flüchtlingssituation 2015) wirkungsvoll für die kommunale Entwicklung genutzt werden können. Kleinere Kommunen brauchen eigensinnige Lösungen und spezifische Konzepte, die deren lokal unterschiedlichen Charakteristika Raum geben. Die Mitwirkung der Bürgerschaft muss passgenau in die Quartiersentwicklung eingebunden sein und lokale Strukturen müssen berücksichtigt werden, damit die lokalen Eigenheiten lebendig bleiben und der lokale Sozialraum eine zukunftsfähige Quartiersentwicklung erfährt. Gleichzeitig benötigen die Kommunen das Know-how über die Ko- Produktion, also das gemeinsame Entwickeln und Wirken von Verwaltung, Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft in ihren spezifischen Projekten. Die nachhaltige Verankerung und .berführung von Quartiersprojekten in langfristige strukturelle Dorf- und Quartiersentwicklungsprozesse erfordern fachlich fundiertes Wissen in Prozessgestaltung unter Einbeziehung der besonderen Aspekte ländlicher Räume.
Daraus ergibt sich eine Schärfung des bisherigen Beratungsprofils. Erforderlich ist eine:
• spezifische und differenzierte Beratung
• partizipative prozessorientierte Beratung
• ressourcenorientierte Beratung
• erkundende und erschließende
Beratung und Begleitung,
um mehr Wissen über lokale Prozesse
in ländlichen Räumen zu generieren.
Um kleinere Städte und Gemeinden im Rahmen der Landesstrategie Quartier 2030 in ihren Entwicklungspotenzialen zu unterstützen, wird eine Erweiterung des Kenntnisstands zur Quartiersentwicklung in ländlichen Räumen benötigt.
• die Präzisierung der Fachberatung im Blick auf
partizipative kommunale Entwicklungsprozesse
• die Erweiterung des Kenntnisstands zur
Quartiersentwicklung in ländlichen Räumen
Die hochindividuellen örtlichen Begebenheiten erfordern Situationsanalysen und den Zugriff auf Kenntnisse und Entwicklungsinstrumente der Forschung, um Quartiersentwicklung in ländlichen Räumen zu beraten und weiterzuentwickeln. Die Einbettung der Fachberatung Quartiersentwicklung im Zusammenwirken von Wissenschaft und Fachberatung ermöglichen sowohl den Zugriff auf eine große Erfahrungspraxis als auch die Kenntnisse der Forschungspraxis.
Die Fachberatung Quartiersentwicklung versteht sich als Anlaufstelle und in der Beratungsfunktion für Kommunen sowie als Experte auf Landesebene zu Fragen der Quartiersentwicklung in kleineren Städten und Gemeinden und dem ländlichen Raum. Ihre Angebote richten sich somit an die lokale Ebene (Beratungsfunktion der Zielgruppe) als auch in der Generierung von Erkenntnissen und deren Vermittlung auf Landesebene und in der fachpolitischen Öffentlichkeit.
• Beratung, Unterstützung und Vernetzung
• Beratung der Zielgruppen
• Fachspezifische Vernetzung bspw. im
Beratungsnetzwerk
• Transferleistungen. Hierzu zählen der
Informationstransfer auf Landesebene,
die Gremienarbeit und der Austausch
mit Kooperationspartnern.
• Kompetenznetzwerke als Partizipative Lern- und Erfahrungsszenarien
• BWGZ 06/2020; Bürgerschaftliches Engagement und Quartiersentwicklung
• BWGZ 22/2018; Quartiere, Städte und Gemeinden mit Bürgerinnen und
Bürgern gestalten
• BWGZ 17/2019; Pflege gemeinsam mit der Bürgerschaft gestalten